Dies- und Jenseits des Endes der Geschichte, Helena

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Date

1999-04

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Publisher

John Hopkins University Press

Abstract

In den Diskussionen um die Bestimmung der Epochen einerseits und ihrer Schwellen andrerseits, der Paradigmen und ihrer Wechsel, ist sonderbarerweise eine Verbindung selten hergestellt worden: daß nämlich die Epoche ihren eigenen Bruch heraufbeschwört. Wer den Begriff der Epoche für legitimiert hält, wird sich dazu genötigt sehen anzunehmen, daß eine Epoche auf einem ihr eigenen Prinzip (oder mehreren) beruht—sei’s ein Wesen, Paradigma, Affekt, eine Codierung oder Leitdifferenz—durch welches sie sich als Epoche konsolidiert. Zwei prinzipielle Szenarien des Epochenbruchs sind denkbar: zum einen der Verlust dieses Leitprinzips, vielleicht durch von außen kommende Störung, zum anderen nicht die Abschwächung, sondern eben die Verstärkung des Leitprinzips, seine Überfunktion, dergestalt daß die Epoche an ihrer eigenen Tendenz zugrunde geht. Eben diese zweite Möglichkeit ist die These des alten Goethe, deren Zuspitzung heißt, daß das Wesen einer Epoche nur in der “Schönheit” bestehen kann. Geschichte, epochale Geschichte, kann, so Goethes These, nur diejenige der Schönheit sein. Das heißt nicht, daß nur den Werken der Künstler Geschichtsmächtigkeit zukommt, sondern vielmehr, daß alle gesellschaftlichen und kulturellen Formationen einer Epoche sich in einer Gestaltung der Schönheit verdichten und daß der eigentlich geschichtliche Akt das Wesen der Schönheit sowohl betrifft als auch aus ihm resultiert.

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Citation

Breithaupt, F. "Dies- und Jenseits des Endes der Geschichte, Helena." MLN, vol. 114 no. 3, 1999, pp. 528-550.

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